Die 70. Generalversammlung der Vereinigung Schweizerischer Unternehmen in Deutschland (VSUD) fand am 15. April 2016 im Zunfthaus zur Meisen in Zürich statt. Anwesend waren etwa 120 Gäste aus Wirtschaft und Politik aus der Schweiz und aus Deutschland. Gastreferent war Dr. Christoph Franz, Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding AG zu dem Thema: „Roche – Schicksal zwischen Helvetia und Germania“.

Die Präsidentin der VSUD, Frau Doris Russi-Schurter, begann ihre Rede zur diesjährigen 70. Generalversammlung der Vereinigung am 15. April 2016 anlässlich des Jubiläums mit einem Rückblick. Gegründet um die Interessen der in Deutschland investierenden Schweizer Unternehmen gegenüber den Besatzungsmächten zu vertreten habe die VSUD über die letzten 70 Jahre hinweg ein Vertrauensbasis für die Zusammenarbeit mit deutschen Behörden und Amtsstellen geschaffen und damit eine bedeutende Mittlerrolle im Verhältnis von Schweizer Unternehmen in Deutschland eingenommen. Die VSUD sei über die Jahre zu einem starken Wirtschafts-Netzwerk für in Deutschland investierende Schweizer Unternehmen geworden.

Um auch weiterhin für Prosperität im Deutsch-Schweizer Wirtschaftsverhältnis zu sorgen, seien aus ihrer Sicht im Wesentlichen drei Punkte zu beachten. Die staatliche Regulierung müsse eingedämmt werden und dürfe sich nicht hemmend auf zukünftige Innovationen, wie die der Industrie 4.0 auswirken. Die Staatsquoten dürften nicht weiter erhöht werden, da eine hohe Staatsquote die Privatwirtschaft drossele, die in erster Linie für den Wohlstand eines Landes verantwortlich sei. Darüber hinaus sei es notwendig, die Balance zwischen Selbstverantwortung und Solidarität wieder herzustellen, damit sich Arbeit und Leistung als treibender Motor jederzeit lohnten. Um diese Ziele zu erreichen setze sich die VSUD auch im kommenden Jahr wieder ein.

Zu Beginn seiner Rede mit dem Titel: „Roche – Schicksal zwischen Helvetia und Germania“  gratulierte der Gastredner der diesjährigen Generalversammlung, Herr Dr. Christoph Franz, Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding AG, der VSUD zur 70. Generalversammlung und hob die Rolle der Roche als Gründungsmitglied und langjähriges Vorstands- und Präsidiumsmitglied der Vereinigung hervor.

Am Beispiel der 120jährigen Firmengeschichte der Roche verdeutlichte er im Folgenden die enge wirtschaftliche Verbundenheit der Schweiz mit Deutschland. So eröffnete der Gründer der Roche - Fritz Hoffmann - bereits ein Jahr nach Gründung eine Depandance in Deutschland. Diese Verflechtung ist bis heute geblieben und sei einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der Roche.

Am Ende seiner Ausführungen betonte Herr Dr. Franz, dass der heutige Wohlstand Deutschlands und der Schweiz im Wesentlichen den Erfindungen, Patenten und dem unternehmerischen Geist des letzten Jahrhunderts zu verdanken sei, welche auf der dualen Ausbildung, einem umfassenden Schutz des geistigen Eigentums und der Flexibilität der mittelständischen Wirtschaft sowie - so hob er hervor - auf offenen Grenzen fussten. Dies zu erhalten und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen sei Aufgabe der Politik. Er dankte der VSUD abschliessend für ihr Engagement. 

Beim anschliessenden Apéro und gemeinsamen Mittagessen hatten die Gäste ausreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch.