Arbeitskreises Zoll und Aussenwirtschaft

Die letzte Sitzung des Arbeitskreises Zoll und Aussenwirtschaft in diesem Jahr fand am Mittwoch, den 14. November 2018 erstmals in den sehr gut erreichbaren und modern ausgestatteten Räumen der Universität Basel statt.

Zu Beginn der Veranstaltung referierte Herr Ingo Strasser, Geschäftsführer bei der AEB Schweiz AG, unter Einbeziehung der Einschätzungen und Erfahrungen der Teilnehmer zum Thema „Sicherheit mit System – Trade Compliance in der Praxis“. Zunächst machte er deutlich, welchen Rahmenbedingungen im Unternehmen bestehen bzw. geschaffen werden müssen, um ein Trade Compliance System erfolgreich implementieren zu können. Hier waren die Teilnehmer gefragt, welche besonderen Herausforderungen sie in diesem Bereich sehen. Man einigte sich auf die klare Regelung der Verantwortlichkeiten, die Analyse der bestehenden konkreten Risiken in Bezug auf Branche und betroffenen Warenkreis sowie die Entwicklung und Abbildung von Prozessstrukturen im Managementsystem des Unternehmens. Herr Ingo Strasser zeigte auf, wie diese Schritte in concreto aussehen können und gab schliesslich einen Ausblick auf die Zukunft der Trade Compliance, in welcher Computersysteme mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisiert Antworten auf zollrechtliche Fragen geben können. Zur allgemeinen Erleichterung der Teilnehmer stellte er aber heraus, dass der zollrechtlich versierte Mitarbeiter auch in Zukunft insbesondere zur Kontrolle des Systems und der Lösung komplexer Sachverhalte unverzichtbar sei.

Im zweiten Teil informierte Herr Jean-Pierre Lattion, stellvertretender Leiter Ressort internationaler Warenverkehr beim SECO, über die Handelsschutzmassnahmen der EU am Beispiel der Schutzzölle auf bestimmte Stahlprodukte. Er stellte dar, welche Auswirkungen diese auf Schweizer Unternehmen haben und wie sein Departement interveniert, um eine für Schweizer Unternehmen günstige Einigung mit der EU zu erzielen.

Anschliessend brachten Herr Jean-Pierre Lattion und Herr Nicholas Rion, Kommunikation Programm DaziT, Eidgenössische Zollverwaltung (EZV), die Teilnehmer im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im Programm DaziT auf den neuesten Stand.
Mit dem Programm sollen bis 2026 sämtliche Zollprozesse digitalisiert werden, um den Grenzübertritt zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ziel ist die zeit- und ortsunabhängige Erledigung der Grenzformalitäten. Zudem sollen Kontrollen effektiver werden und so die Sicherheit im internationalen Warenverkehr verbessern.
Die bereits im Frühjahr lancierte App Quickzoll für den privaten Reiseverkehr laut den Referenten gut angenommen. Im Frühjahr 2019 soll die entsprechende Applikation für den gewerblichen Warenverkehr (Quick Activation App) interessierten Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojektes zur Verfügung stehen.

Beim anschliessenden Apéro entspannen sich zwischen den Teilnehmern und Referenten angeregte Diskussionen zu den angesprochenen Themen.